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  • Biologischer Abbau

    Latexballons werden aus dem Latex des Gummibaums gefertigt und sind dadurch zu 100% biologisch abbaubar. Der Abbau erfolgt genauso schnell wie der Abbau eines Eichenblatts. Der weiße Saft wird vom Haevae Brasilienis Baum gewonnen und Latex genannt. 

    Die Latexgewinnung erfolgt auf eine umweltfreundliche Art und Weise, bei welcher der Baum nicht beschädigt wird. Ein Gummibaum ist in der Lage, bis zu 40 Jahre lang Latex zu produzieren. Da Gummibäume Kohlenstoffdioxid verbrauchen und Sauerstoff freisetzen, spielen diese Bäume eine wichtige Rolle im ökologischen Gleichgewicht der Erde. 

    Latex ballons werden aus 100%ig natürlichem Gummi gefertigt und sind somit vollständig biologisch abbaubar. Der Abbau beginnt bereits beim Aufblasen der Ballons und wird beschleunigt, sobald die Ballons mit Licht in Kontakt kommen. Die ersten Zeichen des Prozesses zeigen sich nach einer Stunde, indem der Ballon eine undurchsichtige oder milchige Färbung annimmt, dies wird auch Oxidation genannt. Die Dauer des Abbauprozesses hängt von der Bloßstellung des Ballons an UV-Licht ab, laut wissenschaftlichen Studien dauert dieser Prozess etwa so lange wie der eines Eichenblatts unter vergleichbaren Umständen. 

    GESCHICHTE DES BALLONS 

    Ballons werden bereits seit vielen Jahrhunderten und wurden ursprünglich von Narren verwendet. Sie verwendeten die Blasen und Eingeweide von Tiere, bliesen diese auf und formten sie zu verschiedenen Figuren. 

    Auszug aus ‘Book of Firsts’ von Patrick Robertson, Bramhall House, NY, 1978: 

    Professor Michael Faraday produzierte 1824 die ersten Ballons aus Gummi zur Nutzung bei Wasserstoffexperimenten am Royal Institution in London. 

    Michael Faraday verwendete ursprünglich Wasserstoff zum Aufblasen der Ballons. Die Verwendung von Wasserstoff sorgte für große Freude in der Ballonwelt, stellte aber auch eine ebenso große oder gar größere Gefahr dar. Wasserstoff ist hochexplosiv und leicht entzündlich. Wasserstoff wurde letztlich durch Helium, ein nicht entzündliches Gas, ersetzt. Obwohl die Tragfähigkeit von Wasserstoff um 1/10 höher ist, war Helium viel sicherer, sodass die Ballons zu diversen Zwecken genutzt werden können. 

    J.G. Ingram aus London war 1847 der Erste, der Latexballons, so wie wir diese heute kennen, verwendete.  

    Man erzählt sich, dass es The Toy Balloon Company aus New York war, die in den 20er-Jahren des 20. Jahrhunderts die allererste große Ballonaktion ins Leben rief: das Steigen lassen von 50.000 Heliumballons, von denen jeder einzelne mit dem Namen eines Werbetreibenden bedruckt und einem Label, welches dem Finder einen Preis anbot, versehen war. 

     
    PRODUKTION LATEXBALLON 

    Kurzbeschreibung

    Die Latexballons entstehen in speziellen Metallformen und einem Fass mit flüssigem Latexgummi. Die kugelförmigen Formen werden in einer Reihe an einem Transportbandsystem aufgestellt.  

    Am tiefsten Punkt des Transportbands fallen die Formen in das Fass mit Latex und kommen mit einer dünnen Gummischicht heraus. Während sich die Formen durch die Luft bewegen, trocknet und härtet der Latex aus. Eine andere Maschine rollt das Ende des Ballons kurz bevor ein kontrollierter Luftstrom diesen von der Form löst. Dank der gerollten Enden, lassen sich die Ballons problemlos aufblasen. Die Ballons können nun verpackt werden. 

    Nach dem Öffnen der Verpackung kann ein Ballon mit Hilfe einer Ballonpumpe oder einer Pressluft- oder Heliumflasche aufgeblasen werden. Es kann hilfreich sein, nicht aufgeblasene Ballons mehrmals zu dehnen und somit den benötigten Druck zum Aufblasen zu reduzieren. Latexballons können mehrmals verwendet werden, ein zu starkes Aufblasen führt jedoch häufig zu einem explosivartigen Platzen. 

    Ausführliche Beschreibung

    Die Latexballons werden aus dem konzentrierten Saft des Gummibaums, Hevea Brasiliensis hergestellt. Dieses Konzentrat enthält etwa 60% Naturgummi, das mit kleinen Mengen Chemikalien und ungiftigen Farbpigmenten versetzt ist. Da es sich bei Latexballons um ein natürliches pflanzliches Produkt handelt, sind diese vollständig biologisch abbaubar (Sh. Biologischer Abbau, hier finden Sie weitere Informationen diesbezüglich) 

    Der Herstellungsprozess der Latexgummiballons kann in vier Phasen eingeteilt werden. 
    1. Latexerstellung 

    2. Eintauchen 
    3. Auslaugen & trocknen 
    4. Freilegung der fertigen Ballons 
      
    1. Latexerstellung  

    Konzentriertes Latex ist nicht nur die wichtigste Zutat bei der Ballonproduktion, sondern wird auch bei der Herstellung vieler anderer Produkte verwendet. Denken Sie beispielsweise an chirurgische Handschuhe, Fahrradreifen und  Nuckel. 

    Zur Verstärkung des Kautschuks (der zu diesem Zeitpunkt ein verschlungenes Bündel von Sehnenfäden des Kautschukpolymers ist und praktisch keine physikalische Festigkeit hat, wenn er gedehnt wird) werden Chemikalien, einschließlich Schwefel und Beschleuniger, hinzugefügt, um ihn teilweise zu vernetzen (crosslink). Dieses Vorfüllen erfolgt vor dem nächsten Schritt. 

    Die Hersteller hochwertiger Ballons bereiten den vorvulkanisierten Latex „inhouse“ unter strengen, technologisch kontrollierten Bedingungen auf und haben spezielle Mischungsrezepturen zur Erfüllung der geforderten Balloneigenschaften entwickelt. Dieses strenge Regiment stellt sicher, dass die Qualität vom Rohstoff bis zum Endprodukt erhalten bleibt. 
      
    Sobald der vorvulkanisierte Latex den erforderlichen Eigenschaften entspricht, kann dieser eingetaucht werden. Bevor dieser Prozess jedoch in die Wege geleitet wird, werden zur Realisierung einer Pastell-, Kristallperlen- oder metallischen Färbung die Farbpigmente und Modifikatoren hinzugefügt. 

     
      
    2. Eintauchen 
    In diversen Formen und Größen erhältliche Ballonformen werden zur Ballonherstellung verwendet. Je nach der Qualität der zu produzierenden Ballons werden unterschiedliche  Formen verwendet. Für Massenproduktionen werden meist platte Formen verwendet, während die meisten Deko-Ballons mit runden Formen hergestellt werden.  

    Die Formen, meist aus Aluminium, Kunststoff oder Keramik, werden zunächst in eine Gerinnungslösung getaucht, die man trocknen lässt. Dann wird die Form in die Latexverbindung eingetaucht, das Gerinnungsmittel darin sorgt für den Absatz eines nassen Gels aus Kautschuk. 

    Je nach Produktionsprozess wird die Form ein zweites Mal eingetaucht. 

    Anschließend trocknet das Latex sehr schnell, bevor die Ränder des Ballons mit einer Bürste bearbeitet werden. Hierdurch rollt sich das Ende des Ballons auf und entsteht das gewohnte Ballonende. 
      

     
    3. Auslaugen und Trocknen 
    Sobald das Gel fest auf den Formern sitzt, werden diese in Auslaugtanks geleitet, wo das Wasser unerwünschte chemische Rückstände und Proteine extrahiert, die natürlicherweise im Naturkautschuklatex vorkommen. 

    Die Zeit, die für die Bedingungen zum Auslaugen der nassen Ballons aufgewendet wird, bestimmt  die Qualität der fertigen Ballons in Bezug auf Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften und -standards. 

     
    Nach dem Auslaugen kommen die Formen in die Trockenkammern, wo der Gummi getrocknet wird und die Vulkanisation des Gummis bei den Trocknungstemperaturen beendet wird. 

      
    4. Abstreifen der fertigen Ballons 
    Die trockenen Latexballon werden anschließend durch Abstreifen von den Formen gelöst. Dieser Prozess kann sowohl manuell als auch mechanisch (mit Wasser oder Pressluft) erfolgen. Anschließend werden die Ballons hinsichtlich eventueller Defekte untersucht und werden ausgewählte Muster auf die festgelegten Normen getestet. 
      
    Lagerung der fertiggestellten Ballons. 

    Qualitativ hochwertige Ballons haben eine lange Haltbarkeit, sofern diese nicht direktem Sonnenlicht und extremen Temperaturen ausgesetzt werden. 

    LATEXALLERGIE 

    Der Gummibaum Hevea Brasiliensis hat, wie viele andere Pflanzenarten, fortschrittliche Abwehrmechanismen entwickelt, um sich selbst vor Verletzungen und Krankheiten zu schützen. Durch die Synthese klebriger Eiweiße kann Hevea Brasiliensis Verletzungen genesen und das Wachstum von Mikroorganismen, die Krankheiten hervorrufen können, bremsen. 

    Die in Latex enthaltenen Proteine können in seltenen Fällen bei Personen mit kumulativer Latexexposition zu einer Allergie führen. Fast 40% der Latexallergiker entwickelt auch eine Allergie gegen bestimmte Früchte, z. B. Avocado, Kiwi, Banane und Kastanie. Dies wird als Latexfrucht-Syndrom bezeichnet. 

    Direkter Hautkontakt mit Latex kann eine Typ-I-Allergie verursachen, die zu einer sofortigen Überempfindlichkeit führt. Die Typ-IV-Allergie, oder Sensibilisierung vom verzögerten Typ wird durch Chemikalien im Latexprodukt verursacht. Diese Überempfindlichkeit kann von einer gewöhnlichen Hautreizung bis hin zu, in sehr seltenen Fällen, einem anaphylaktischen Schock reichen. 

    Das Bewusstsein für diese Allergien hat mit der zunehmenden Verwendung von Gummihandschuhen und Kondomen zugenommen, vor allem forciert durch die Krankheit AIDS. Auch Früchte wie Kiwi und Avocado sind in den letzten zehn Jahren zunehmend in unseren Obstläden erhältlich.  

    Naturlatex wird schon seit über 100 Jahren verwendet. Der erste Fall von Überempfindlichkeit gegenüber Latex wurde 1979 gemeldet, seither kam es aufgrund der massiv gestiegenen Verwendung von Gummiprodukten zu weiteren Fällen. 

    Im Jahr 1987 wurden 1 Milliarde Latexhandschuhe in die USA importiert, 1988 waren es 8 Milliarden. 

    Im Alltag kommen wir mit vielen Gummiprodukten in Kontakt: Latexhandschuhe, Katheter, Gummispielzeug, Teppiche, Schuhsohlen, Sportartikel, Kleidung und  viele andere Produkte, bei denen eine hohe Elastizität und/oder Weichheit wichtig ist  

     
    Menschen, die empfindlich auf Latex reagieren, sollten versuchen, den Kontakt mit Gummiprodukten im Alltag so weit wie möglich zu vermeiden. Schließlich ist es gut zu wissen, dass Proteine wasserlöslich sind und daher das „Waschen“ die Proteine in Naturlatexprodukten reduzieren kann, zusätzlich zum Wissen um die Empfindlichkeit gegenüber Naturlatexproteinen. 

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